Weintagebuch
Bründlmayer Jahrgang 2023
Charme, Fülle, Struktur und Tiefgang auch in der Basis
Das Jahr begann für unsere Reben eher spät. Kühles, trockenes Wetter hatte den Austrieb verzögert. Dies verhinderte glücklicherweise Schäden durch eine kühle Nordströmung im April, die den frühen Obstkulturen stark zusetzte. Mitte April erhielten wir im Kamptal bereits den ersehnten Regen und dies war für 2023 auch das Ende der Trockenheit. Zunächst entwickelte sich die Gründecke prächtig und im noch kühlen Mai erfolgte der etwas spätere aber sehr vitale Austrieb.
Um den 10. Juni begannen unsere Weingärten bei wechselhaftem Wetter zu blühen, ca. zeitgleich mit 2021 aber doch 2 Wochen später als im frühen Jahrgang 2018. Ende Juni war die Blühphase beendet, ca. 10 Tage später als 2022. Eine heiße Woche hatte einige Weingärten etwas verrieseln lassen, eine natürliche Ertragsreduzierung, wir waren zufrieden.
Viel Wachstum und ein sehr warmer Juli forderten vollen Einsatz des Weingarten-Teams, aber bis zur Lese blieb uns wieder etwas mehr Zeit als in ganz frühen Jahren. Die Reben blieben sehr gesund, die Vegetation und auch der Ertrag konnten optimal gezügelt werden. Der August brachte zwischenzeitlich großzügigen Landregen und wohltuende Abkühlung bevor die Temperaturen in den letzten Wochen vor Lesebeginn wieder stark nach oben zeigten. Die ersten Tage der Lese lieferten Prachtwetter. Am 13. September nach dem Unwetter mit einigen Hagelschäden war die Stimmung zwischenzeitlich kurz eingebrochen, aber konsequentes Handeln, Höchstleitungen des gesamten Teams und der in der Folge ‚goldene Herbst‘ spielten den Winzern in die Karten und sicherten die außerordentliche Qualität des Jahrgangs 2023. Die Hauptlese erfolgte im Oktober und wurde in den Tagen vor dem Nationalfeiertag mit herrlichen Trauben aus den besten Grüner Veltliner Lagen glücklich abgeschlossen.
Ein Blick in unseren Keller zeigt rundum lebhafte, harmonische, fruchtbetonte, feine und fest strukturierte Weine. Grüner Veltliner beeindruckt gerade auch in der Basis mit noch mehr Tiefgang als 2022. Der allgemeine Charakter geht wohl eher in Richtung des wärmeren Musterjahrgangs 2019 als in die des besonders säurebetonten 2021ers. Wir freuen uns sehr darauf, die ersten leichteren Jungweine unseren geschätzten Kunden mit Jahreswechsel präsentieren zu dürfen!
