Weintagebuch
Warten auf TBA
Ganz Langenlois ist abgeerntet und schwelgt im Duft der Gäraromen! – Ganz Langenlois? Nein! Ein paar ha mit alten, tief verwurzelten Rebstöcken, voll hochreifer Trauben trotzen noch dem Ansturm des frühwinterlichen Adventwetters: Bei uns hängen derzeit noch eingenetzte Chardonnay Trauben auf ca. 1,5 ha, in einem Weingarten mit dem pittoresken Namen „Sauberg“ (diesen trägt die Lage eher nicht, weil dort Langenloiser Jäger gleich einem Obelix Wildscheine mit der Faust erschlugen, aber, dass solche Tiere den Einwohnern von „Liubisa“ seit Menschen Gedenken nur zu gut bekannt sind, und derzeit nach Öffnung des Eisernen Vorhangs wieder häufiger ihr Unwesen treiben, steht fest.)
Nach einer sehr erfreulichen Ernte der Auslesen und Beerenauslesen, entschieden wir Ende November, am Sauberg bei ca. 3% geschrumpften Beeren alles zu riskieren und auf eine Trockenbeerenauslese zu hoffen. Eine Woche später nach einer sehr kalten aber immer wieder sonnigen Phase, stehen wir bei ca. 5-6% Trockenbeeren. Zu wenig, um tatsächlich zu lesen.
Also wird noch eine Woche zugewartet. Das Sturmtief Xaver betrifft uns peripher, könnte aber doch bei zu feuchtem Wetter die Hoffnungen trüben. In jedem Fall muss später sehr sehr genau selektiert werden. Nur ca. die Hälfte der verbleibenden Trauben wird den Weg in den Keller finden. Ein Fässchen Chardonnay TBA würde ein exzentrisches Schmuckstück in dieser an individuellen Weinen reichen Ernte darstellen. Also dann – TBA oder Vogelfutter? Fortsetzung folgt…
Willi Bründlmayer